Samstag, 22. Oktober 2011

Freud, Adler, Jung - Psychoanalyse und Tiefenpsychologie

Sigmund Freud:
Der Umstand, dass unbewusste Vorgänge nach Freud nur verfremdet oder nur zum Teil ins Bewusstsein kommen, liegt an einer Art innerer Barriere, die Freud "Zensor" nannte und die dafür sorgt, dass vieles, was uns unangenehm oder peinlich ist, sozusagen im Untergrund verweilt, vor allem sexuelle und aggressive Anteile, die durch verschiedene Abwehrmechanismen abgeblockt werden.
Allerdings kehrt das Verdrängte in verzerrter Form zurück, etwa als neurotisches Symptom einer Depression mit vielen Schuldgefühlen gegenüber allem und jedem, bis sich der zugrunde liegende Konflikt zumeist im Rahmen einer Psychoanalyse, erinnern, konstruktiver wiederholen und schliesslich durcharbeiten lässt.

Alfred Adler:
In einer individualpsychologischen Therapie geht es darum, angemessenere Wege zu suchen, um die grundsätzlich legitimen Wünsche befriedigen zu können, von anderen Personen akzeptiert und respektiert zu werden. Ein wichtiges Behandlungsziel ist, sich selbst mehr zu mögen und sich zu einem gesellschaftlichen und liebesfähigen Menschen zu entwickeln. So soll dem neurotischen "Willen zur Macht" zur Beherrschung des Gegenübers und zur Missachtung von Grenzen anderer Leute entgengewirkt werden.

Carl Gustav Jung:
Das oftmals ferne Ziel einer jungschen Analytischen Psychotherapie ist dann ein Mensch, der Licht und Schatten, Weibliches wie Männliches, Gefühle und Gedanken, Oberfläche und Tiefgang, Selbstbewusstsein und Gemeinschaftlichkeit, Bedürfnisse und Grenzen zu einem funktionierenden, sinnvollen Ganzen gemacht hat.

Adrian Urban, 2011. Psychotherapie für Dummies, WILEY-VCH Verlag, Weinheim, S. 129-142.

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