Mittwoch, 12. Dezember 2012

The Abyss of Mind and Matter: Sexuality on its Edge

Es geht hier um die Erotik von Löchern und von Auslassungen. Sexualität ist der Drang zur Vereinigung von Körpern und Seelen. Mit unserer Geburt werden wir aus der wohligen Einheit, die wir noch im Bauch unserer Mutter spüren können mit Geschrei herausgerissen. Unsere Traumzeit geht zu Ende. Das ewige Spiel des Wo-Bin-Ich-Hiers auf Erden beginnt? Geworfen in diese Welt sind wir auf der Suche nach Orientierung. Suchen werden wir noch lange können. Dies das Abenteuer der Entdeckung. Finden werden wir letzte Antworten in dieser Welt wahrscheinlich aber nie. Ist dies nun ein Drama oder hat dies manchmal auch etwas von einem vergnüglichen Versteckspiel? - Das Beunruhigendste in unserem Leben sind körperliche Qualen und der Schatten, welcher unser Tod von der Zukunft her in unser Leben wirft. Sterben müssen wir alleine. Daran führt kein Weg vorbei. Dies der klarste Gedanke Heideggers. Wie viel Angst löst dieser letzte Abgrund in uns aus? - Dank modernen Schmerzmitteln und einer Prise friedlichem, buddhistischem Nihilismus dürfte das Sterben in unseren hochmodernen Gesellschaften etwas von seinem Schrecken verloren haben. Bleibt für den Atheisten aber immer noch die Auseinandersetzung mit seiner Endlichkeit. Wenn der Stachel des Schmerzes etwas von seiner Härte verloren hat, wie sehr gibt es dann vielleicht eine "Erotik des Sterbens"? - Kann Verfall schön sein, wenn es einem immer wieder gelingt sich auf zu Bäumen? Etwas Leben zu tanken und etwas Licht auszustrahlen? Soweit meine atheistischen Gedanken.
Aber ich bin kein überzeugter Atheist. Nur ein überzeugter Agnostiker. Ein sehr überzeugter Agnostiker sogar! Hier beginnt für mich die wahre Spannung! Hier kann vielleicht sogar von Erotik gesprochen werden. Dies, weil der Tod eine ungeheure Spannung in uns aufbäumt. Es ist der absolute, ultimative Kick in unserem Leben - sofern wir ihn noch bewusst wahrnehmen. Es ist die äusserste Spannung, was wird mit mir, meinem Bewusstsein passieren, wenn mein physischer Körper in dieser Welt stirbt?
Die führenden Philosophen des Geistes in Amerika (John Searle, Daniel Dennett und der Brite Richard Dawkins) wollen ihre gebildeten Leser mit frommem materialistischem Atheismus beruhigen. Dem ist aber nicht so. Der Kant der Bewusstseinsphilosophie unserer Tage - David Chalmers - lebt etwas dezentriert in Australien. Er und andere moderne analytische Philosophen liefern genügend Argumente, um zu begreifen, dass unser Bewusstsein eine immaterielle, emergente Eigenschaft haben könnte. Das einfachste und überzeugendste ist für mich das Kombinationsproblem. Also das unüberwindliche Paradox, welches die moderne Neuroforschung zu Tage gefördert hat, nämlich die Tatsache, dass die materiellen neuronalen Grundlagen für unser Bewusstsein räumlich in unserem Kopf verteilt sind. Wir empfinden unseren Bewusstseinsstrom aber als eine Einheit. Dies das Geschehen um unseren Kopf herum.
Es gibt aber auch die letztlich undurchdringlichen Rätsel der Struktur unserer Welt - Raum, Zeit, Materie, Energie - die klassischen Antinomien Kants und der evolutionären Erkenntnistheorie. Diese und unser Unwissen angesichts dieser letzten Schranken der Erkenntnis der Welt machen den Tod zum spannendsten Moment in unserem Leben. Wir wissen einfach nicht, was danach kommt! Mit dem sich nähernden Tod beginnt die Traumzeit - auch Samsara genannt - wieder. Es kann sein, dass sich dann ein Tor für unsere Seele in eine andere Welt öffnen wird. Ein möglicher Riss in der Materie, liegt in einer vorstellbaren Lücke der Kausalität. Mehr dazu in meinem übernächsten Post, dass dieses Problem aufgreifen und am Leitfaden der Entstehung der modernen Welt abhandeln wird.

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