Samstag, 27. Februar 2010

Biblische Weisheit I

Aus dem Buch der Sprüche (um 600 v.u.Z.):

Der Herr hat mich - die Weisheit - geschaffen am Anfang seines Wegs,
vor seinen anderen Werken, vor aller Zeit.
In fernster Zeit wurde ich gebildet,
am Anfang, in den Urzeiten der Erde. (8: 22, 23)
Statt Silber nehmt meine Unterweisung an,
und Wissen lieber als reines Gold.
Denn die Weisheit ist besser als Perlen,
und keine Kostbarkeit kommt ihr gleich.
Ich, die Weisheit, wohne bei der Klugheit
und finde umsichtiges Wissen. (8: 10-12)

Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst
und meine Gebote bei dir bewahrst,
Dann wirst du verstehen, was Gerechtigkeit ist und was Recht,
Geradheit und jede Bahn des Guten.
Denn die Weisheit wird in dein Herz einziehen,
und das Wissen wird deiner Seele wohltun.
Die Umsicht wird über dir wachen,
die Einsicht wird dich beschützen.
Sie werden dich bewahren vor dem Weg des Bösen,
vor dem Mann, der Falsches redet,
vor denen, die die geraden Pfade verlassen,
um auf den Wegen der Finsternis zu gehen,
die sich freuen, Böses zu tun,
die die Verkehrtheit des Bösen bejubeln,
deren Pfade krumm sind
und die auf ihren Bahnen in die Irre gehen.
Ihr Haus neigt sich dem Tod zu,
und zu den Schatten führen ihre Bahnen.
Wer zu ihnen geht, kehrt nicht zurück
und gelangt nicht wieder auf die Pfade des Lebens.
So gehst du auf dem Weg der Guten
und bleibst auf den Pfaden der Gerechten. (2: 1, 9-15, 18-20)

Betritt nicht den Pfad der Frevler,
und geh nicht auf dem Weg der Bösen.
Meide ihn, folge ihm nicht,
beachte ihn nicht und geh weiter.
Denn sie können nicht schlafen, wenn sie nichts Böses tun,
und es raubt ihnen den Schlaf, wenn sie niemanden zu Fall
bringen können.
Sie essen das Brot des Frevels
und trinken den Wein der Gewalttat.
Doch der Pfad der Gerechten ist wie der Glanz am Morgen,
er wird immer heller bis zum vollen Tag.
Der Weg der Frevler ist wie die dunkle Nacht;
sie erkennen nicht einmal, worüber sie straucheln. (4: 14-19)

Denn dem Dummen bereitet eine Schandtat Vergnügen,
Weisheit aber dem einsichtigen Mann. (10: 23)
Wer Gutes erstrebt, findet Wohlgefallen,
wer aber nach Bösem trachtet, über den wird es kommen. (11: 27)
Auf dem Pfad der Gerechtigkeit ist Leben,
der schändliche Weg aber führt zum Tod. (12: 28)
Das Herz des Verständigen verschafft sich Erkenntnis,
und Erkenntnis sucht das Ohr der Weisen. (18: 15)

Wie lange noch, ihr Einfältigen, liebt ihr die Einfalt,
und wie lange gefällt den Spöttern ihr Spott
und verschmähen die Dummen die Erkenntnis? (1: 22)

Sei nicht neidisch auf böse Menschen,
und sehne dich nicht nach ihrer Gesellschaft.
Denn ihr Herz denkt an Gewalt,
und ihre Lippen reden Unheil.
Durch Weisheit wird ein Haus gebaut,
und durch Einsicht gewinnt es Bestand.
Ein weiser Mann ist stark,
und ein Mann der Erkenntnis wird kräftig. (24: 1-3, 5).

Was mir an diesem Text so gefällt, ist dass er nicht streng rational, philosophisch zu argumentieren versucht. Sondern vielmehr hat er etwas Märchenhaftes. Die Weisheit wurde schon vor der Zeit geschaffen... Aber trotzdem wird für mich die Botschaft des "Glanzes der Wahrheit" klar deutlich. "Veritatis Splendor" hat Johannes Paul II einmal eine Enzyklika genannt, in der er das Wesen des Christentums als in der Nachfolge Christi bestehend beschrieb.

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