Mittwoch, 18. August 2010

Erfahrung von transzendentem Mysterium und Wunder

Die Erfahrung des Mysteriösen und Wunderbaren sind eine zentrale Quelle der Religion. Das Leben und das Universum sind voll von Mysterien jenseits von Vorstelllungskraft und Erwartung. Wenn wir ihnen begegnen, dann begegnen wir dem Heiligen und Göttlichen, aber auch dem dunklen Schatten des Unheimlichen. Wir werden zur Offenheit für den Geist und die Kräfte, welche das Leben geschaffen haben und erhalten, berufen.
Und es ist die Kraft der Liebe, welche die Welt zusammenhält. Liebe, nicht Furcht oder Hass. Es ist das Gute, was wir miteinander teilen. Es ist ein grosses Ja zum Leben! Und unser Glaube versichert uns, dass es schon richtig ist, dass wir auf dieser Welt sind. Unsere Theologie sollte uns helfen Gebrochenes, Zerbrochenes wieder zu heilen. Glaube ist ein Ruf von der Stärke der Gravition. Dazu ist aber kein Befolgen von einem bestimmten Dogma notwendig. Vielmehr ist die UU Tradition undogmatisch. Aber im Kraftfeld der Mysterien setzt sich wie von selbst ein religiöses Puzzle zusammen. Und ein sinnvolles Leben entwickelt sich unabhängig davon, ob wir an einen Gott glauben oder nicht. Dafür müssen wir aber die einzelnen Elemente miteinander verbinden. Das Universum hat sich von selbst entwickelt. Aber es ist an uns, dafür zu sorgen, dass wir einen positiven Einfluss hinterlassen. Wir wollen auf der Seite der Liebe stehen und Schönheit und Gerechtigkeit miteinander verbinden. Umgekehrt ist eine schlechte Theologie die Ursache von Sünde. Das grosse Zusammenkommen ist eine Folge des Eros und nicht der Angst. Unser Wünschen führt uns zum Heiligen. Und die synchronisierte, harmonisierte Komplexität führt uns zur Schönheit.
Unser theologisches Haus sollte auf Hoffnung aufbauen, die sich an positiver Evidenz nährt. Es sollte eine Behausung für unseren Geist sein. Das Reich Gottes auf Erden. Hoffnung hat sowohl eine soziale, wie auch transzendente Dimension. Es war Angst vor dem Unbekannten, die uns am Leben erhalten hat. Aber eine liberale Religion will weiter gehen, über die Konservierung alter Ängste hinaus. Die letzte, alles umfassende Realitität zeichnet sich durch Vielfalt aus. Deswegen ist eine Religion, die sich aus verschiedenen Quellen speist, wichtig. Gott hat das Leben mit Diversität gesegnet. Entsprechend ist eine multikulturelle, multireligiöse Welt so wichtig. Dabei entstehen aber auch bei wechselnden Sichtweisen überlappende Glaubensvorstellungen. Der religiöse Impuls antwortet auf die menschlichen, existenziellen Bedürfnisse und versucht diese Energie in eine positive Richtung zu lenken. "Ich bin ein Stück von diesem Universum, das "aufgewacht ist". Und irgendwann muss ich mich wieder schlafen legen." Die religiöse Identität ist dabei ständig sich verändernd, vor der Herausforderung stehend, entsprechende "Exit-Strategien" zu finden. Eine schlechte Theologie muss durch eine bessere besiegt werden. Eine Theologie, die darauf aufbaut, was wir im Überfluss haben: - Liebe! Von der Macht über andere zur Macht mit anderen. Versuchen wir mit unserem Leben einen Unterschied zu schaffen, in einer Welt der Differenzen. Ist dies nicht unsere Berufung? - Glaubensreisen dauern ein Leben lang und erlauben es allen Menschen, egal welchen Alters oder in welchem Lebensstadium sie sind, an spiritueller Tiefe zu gewinnen.

P.S. Unitarian Universalism scheint nun, nach Deutschland, auch in der Schweiz und in Österreich angekommen zu sein:
Unitarian Universalists of Basel, Schweiz
- Unitarisch universalistisches Forum, Österreich
- und für Deutschland: Unitarische Kirche in Berlin (mit Linksammlung)

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