John Haught hat einen sehr interessanten Essay über Teilhard de Chardin und das Problem des Leidens allen Lebens in dieser Welt geschrieben. Seine Hoffnung liegt nicht im Wiedererrichten eines ursprünglichen Paradieses. Solches Denken ist vordarwinistisch. Als man noch glaubte, dass der Schöpfergott die Welt ursprünglich quasi perfekt, paradisisch erschaffen habe, und es der Sündenfall war, dem wir alle Unbill zu verdanken haben. Aber die evolutionäre Sichtweise macht uns klar, in der Vergangenheit, da war das Chaos, aus dem das Leben entstanden ist! Unsere Hoffnung muss in der Zukunft liegen. Gott wirkt quasi von der Zukunft her in unsere Welt hinein. Inwiefern aber ein solcher Fortschrittsglaube und schliesslich kosmischer Utopismus sich in der Zukunft bewahrheiten wird, muss sich erst noch zeigen. Unsere High Tech-Welt ist voller Gefahren, wie uns die Atomkatastrophe in Japan aufs dramatischste deutlich macht. Und noch mehr High Tech wird uns wahrscheinlich auch weiterhin noch mehr Probleme bescheren. Das ist die Dialektik des Fortschritts. Mit dem Fortschritt wird es auch immer mehr möglich, die gebändigten Kräfte der Natur zum Schlechten einzusetzen. Deswegen ist es so wichtig, dass mit dem naturwissenschaftlichen Fortschritt auch ein entsprechender sozialer Fortschritt einhergeht! - Ich kann den Essay von John Haught trotzdem sehr empfehlen. Stellt er doch auch so kezerische Fragen, wie warum Gott überhaupt eine Welt erschaffen musste? Oder er zeigt den Naturwissenschaften ihre Grenzen auf, wenn er klarmacht, dass unser bewusstes Erleben, die Existenz unseres Bewusstseins ein Mysterium ist, das keine naturwissenschaftliche Theorie erklären kann, etc. ...
Teilhard and the Question of Life's Suffering, by John Haught
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