"Im Zentrum des menschlichen Erlebens stehen die Angst und das Vertrauen, ... daneben ... wären es Liebe oder Misstrauen, Freiheit oder Zwang, Hoffnung oder Enttäuschung. ... "Alle Literaten schreiben über ein einziges Thema: über die Liebe und den Tod." ... Wenn wir für Tod sagen: Angst, Verlorenheit, Vernichtungsgefühle, Leiden an der persönlichen Unbedeutendheit, an der schnöden Gleichgültigkeit der Welt, dann umschreibt all das diesen Erfahrungspol des Todes ziemlich genau. Liebe aber ist an jeder Stelle das Gegenteil davon. Die Frage ist nun, wie man diese Spannung aushält. Das ist das ganze Drama des Lebens und ganz sicher das Spannendste auch der Literatur." Eugen Drewermann, 'Wir glauben, weil wir lieben', Patmos, S. 138, 2010.
Und ein weiteres wichtiges Gegensatzpaar scheint mir um den Pol des Absurden herum angesiedelt zu sein. Einerseits die Angst und Verzweiflung, anderseits der Humor. Der Humor schafft es, noch im Absurden und Grotesken logikresistente Irritationen zu erkennen, die, wenn sie uns überraschen und wir genügend entspannt sind, es schaffen uns zu schallendem Gelächter zu bringen. Schneller Perspektivwechsel, zusammen mit überraschenden Kombinationen von Elementen, die eigentlich gar nicht zusammengehören. Seit die Menschen das Bewusstsein ihrer eigenen Sterblichkeit entwickelt haben, sind sie mit den absurden, stark ängstigenden Abgründen des menschlichen Daseins konfrontiert. Ein Bewusstsein über das wohl kein anderes Tier so verfügt. Und der Humor hat sich wohl evolutionär als Gegengewicht zur Absurdität des Leidens und des Todes herausgebildet. Dass der Mensch einmal über all seine Probleme herzhaft lachen kann, ist wahrscheinlich zu einem entscheidenden Psychoaufheller mit Langzeitwirkung geworden! Und die schnellen Muskelkontraktionen und Entspannungen sind gemäss Gelotologie (Lachforschung) wohl auch gesund. Lachen verstärkt die Lebensfreude und Lebenskraft.
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:
"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!"
Und ich lachte und war froh - denn es kam schlimmer.
Otto Waalkes
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