Freitag, 19. Juni 2009

Stadien des Sterbeprozesses

1.) Nicht-Wahrhaben-Wollen
Abwehr: aktive Verweigerung
Schock. Nein, nicht ich!

2.) Auflehnung
Zorn: aggressive Verweigerung
Wut, Zorn, Hass. Warum denn gerade ich?

3.) Verhandeln
Hader: partielle Verweigerung
Hoffnungsvoll. Ja, es trifft mich, aber...

4.) Den Verlust betrauern
Trauer: resignative Annahme
Tränen, Trauer, Rückzug. Dann halt ich ...

5.) Annahme
Bejahung: bewusste, aktive Annahme
Friedlicher Zustand. Ja, ich!

Ein erster Schritt ist getan, wenn ich mich ermutigen kann, das Undenkbare in den Blickwinkel zu bekommen, mich vorzubereiten um vorwärts zu gehen. Aber vielleicht zuerst ein Rückblick: Hat mein Leben Sinn gemacht? - Und dann wird es auch schon Zeit losszulassen, Abschied zunehmen und "es zuzulassen". Die letzten Wochen, die letzten Tage, die letzten Stunden... Wenn der Tod dann näher rückt, werden meist auch die Ängste grösser: von grosser Unruhe bis hin zu apokalyptischen Ängsten. Ich fühle mich "am Ende", ausgeliefert an unsichtbare und undefinierbare Kräfte. Das Motto lautet jedoch "durchhalten", "durchstehen" und "hindurchgehen" (vom Diesseits in's Jenseits). Die letzte Lebenszeit ist aber auch von Schmerzen gekennzeichnet: körperliche, psychische, soziale und spirituelle Schmerzen. Schliesslich bedeutet der eigentliche Tod dann, dem Geheimniss dieser Welt so nahe zu kommen, wie vorher noch nie zuvor. Deshalb kann der ganze Sterbeprozess auch als letzter Reifungsprozess gesehen werden (für Gläubige und unerschütterliche Optimisten). Oder es bleibt dabei, sterben ist eine schreckliche Quälerei, bei der wir lernen müssen, uns in unser unabwendbares Schicksal hineinzuergeben! - Die Welt wird sich jedoch einfach weiterdrehen, als ob nichts geschähen wäre...


Jeder Sommer muss auch einmal
Herbst und Welke spüren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.