Dienstag, 5. Mai 2009

Dies und das ...

Die Götter antworten nicht auf Gebete.
Wir müssen selber einen Weg in dieser Welt finden.
So sind die Spielregeln.
(Battlestar Galactica)

Kann sich das Göttliche nur durch uns manifestieren?
(Evolutionary Enlightenment)

To the Hindu, for example, God didn't create the universe, but God became the universe. Then he forgot that he became the universe. Why would God do this? Basically, for enterainment. You create a universe, and that in itself is very exciting. But then what? Should you sit back and watch this universe of yours having all the fun? No, you should have all the fun yourself. To accomplish this, God transformed into the whole universe. God is the Universe, and everything in it. But the universe doesn't know that because that would ruin the suspense. The universe is God's great drama, and God is the stage, the actors, and the audience all at once. The title of this epic drama is "The Great Unknown Outcome". Throw in potent elements like passion, love, hate, good, evil, free will; and who knows what will happen? No one knows, and that is what keeps the univerese interesting. But everyone will have a good time. And there is never really any danger, because everyone is really God, and God is really just playing around.
(Warren B. Sharpe. Philosophy for the Serious Heretic)

Kausalitätstheorien sind so bedeutend, weil sie die Verbindung in der Kreation von Neuem sind. Die alte indische Theorie von Samkhya "Prä-Existenz-des-Effekts-Theorie" postuliert, dass alles was emergiert, bereits in der Ursache prä-existent ist. Z.B. entfaltet sich für Sri Aurobindo der Geist im Evolutionsprozess. Alles was entsteht, besteht bereits in der Ursache.
Diese Sicht kann als reduktionistisch bezeichnet werden, da es keinen Raum mehr für Neues gibt. Alles ist durch das Bestehende bestimmt. Ähnlich zur Theorie von Samkhya ist Aristoteles Kausalitätstheorie, welche von einer Aktualisierung von Potentialen ausgeht. Eine formgebende Ursache ist eine spezielle formgebende immaterielle Entität, z.B. Entelechie, élan vital, Supermind, etc. Ein wichtiger Aspekt der prä-existierenden Ursache ist, dass nichts wirklich neu geschaffen werden kann, noch wirklich vernichtet werden kann in Nichts.
(Reddy, Löw, Wikipedia)
Das andere Extrem ist, dass nichts wirklich inherent existiert. Es gibt nur Leerheit. So die buddhistische Sicht. Der Zusammenhang soll am Beispiel eines Setzlings verdeutlicht werden. Der Setzling ist aus einem Samen gewachsen. Dabei kann der Setzling nicht aus Ursachen gewachsen sein, die sind wie er selbst (-> Problem vom Wandel im Sein). Noch kann der Setzling aus Ursachen hervorgegangen sein, die inherent unterschiedlich sind von ihm selbst (->Problem vom Wandel im Werden). Noch kann er von Ursachen verursacht sein, welche ohne Ursachen sind. Etwas nicht-existierendes kann nicht Ursache sein. Schliesslich muss etwas, dass aus sich selbst heraus existieren kann, nicht von Ursachen verursacht werden. Die Schlussfolgerung vom Dalai Lama ist, dass aus den genannten Gründen "Werden" nicht verstanden werden kann. Die Lehre von der Wesenlosigkeit der Erscheinungen kann wie folgt auf den Punkt gebracht werden:
Neither from itself nor from another,
Nor from both,
Nor without a cause,
Does anything whatever, anywhere arise.
(Vers 1:1, des Mülamadhyamakakarika, grundlegende Verse des Mittleren Weges, von Nagarjuna)

Im Folgenden ein paar Stichworte zu einer altenativen Konzeption von Ganzheiten. In ihnen soll Pluralität stärker zum Ausdruck gebracht werden, als in klassischen Ganzheitskonzeptionen:
Vernetzung statt Holismus
Bastelwerk statt geplante Muster
Heterarchie: statt Hierarchie
wechselseitige Abhängigkeit
Modularität statt Uniformität
Symmetriebrüche statt Symmetrie
dynamisch statt statisch
umkehrbar statt unumkehrbar
revolutionäre Metamorphose statt Entfaltung einer Utopie
ambilavente Entwicklung statt Perfektion
Wertepolytheismus statt Wertordnung
teilweise Unverträglichkeit statt Kopräsenz sämtlicher Teile
Pluralität von Ganzheitstypen statt Singularität des Typs
Alles hängt zusammen, aber z.T. nur lose und indirekt. Das Ganze ist nur teilweise (fragmentarisch) realisierbar. Das Ganze, wie es klassisch konzipiert worden ist, ist nicht deckungsgleich mit dem Lebendigen (Organischen), dem Schönen (Ästhetischen), dem Guten (Sinnvollen) und Wahren (wissenschaftlich allein Gültigen).
(Holenstein)
Habermas schliesslich ist überzeugt, dass das Projekt der kommunikativen Vernunft Grundlage für eine "Einheit der Vernunft in der Vielfalt ihrer Stimmen" legt. Im kurzen Überblick sind die wichtigsten Stationen im Denken von Einheit und Vielfalt: Das noch stark metaphysische Einheitsdenken bei Plotin, über Kants einheitsstiftende Synthese des erkennenden Subjekts (Verknüpfung der Sinneseindrücke mit den Kategorien der Vernunft), hin zu kontextualistischem Relativismus und mündet schliesslich in einer schwachen Einheit der Vernunft im Medium der Sprache. - Aber wie weit kann uns die Kraft der Vernunft in einem Labyrinth bringen?

Agnostizismus-Regel: Es gibt Geheimnisse, die in allen Kulturen und über sie hinweg, transkulturell ein Geheimnis bleiben. Natürlich können auch Beweise der Unentscheidbarkeit auf irrigen Voraussetzungen beruhen und täuschen. Dennoch wird man darauf gefasst sein, in keiner Kultur eine befriedigende Antwort auf Leibniz' Frage zu finden: Warum ist überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts? Dasselbe gilt für Lockes Frage, wie es möglich sei, das bare, nicht denkende Materie ein denkendes, intelligentes Wesen hervorbringen kann? Was man in anderen Kulturen lernen kann, ist höchstens, wie man vor solchen Fragen Halt macht.
(Holenstein)

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