Dienstag, 19. Mai 2009

Stirb und werde!

Hoffen in der Verzweiflung, dass ist Glauben! Hoffnung ist das Gefühl "Ich bin geborgen im Dasein". Irgendetwas "trägt" mich. Und obwohl alles sehr schwierig ist, falle ich doch nicht aus der Schöpfung heraus. Aber je mehr wir Angst haben, um so weniger haben wir das Gefühl der Hoffnung. Die Angst wurzelt in der Todesangst. Es ist die Angst die Existenz zu verlieren und keine Zukunft mehr zu haben.
In der Angst fällt der Schleier der Alltagswelt und die Welt wird unheimlich. Das Sein zum Tode ist die radikale Differenz in der vertrautes In-der-Welt-sein zur Unheimlichkeit wird. Der Tod ist das radikal Andere zu allem Vertrauten. - Und solch klares Todesbewusstsein ruft nach Religion und einer Ars moriendi, einer Kunst des Sterbens.

"Diese ursprüngliche Angst wird im Dasein zumeist niedergehalten. Die Angst aber ist da. Sie schläft nur. Ihr Atem zittert ständig durch das Dasein." Heidegger, 'Was ist Metaphysik?', S. 37.
"Die Angst als Grundbefindlichkeit. Das beruhigt-vertraute In-der-Welt-sein ist ein Modus der Unheimlichkeit des Daseins, nicht umgekehrt. Das Un-zuhause muss existenzial-ontologisch als das ursprünglichere Phänomen begriffen werden." Das selbstverständliche "Zuhause-sein" in der durchschnittlichen Alltäglichkeit bricht zusammen, um einer Unheimlichkeit des Daseins Platz zu machen. Heidegger, SuZ, S. 188/189.

"Du wirst, du stirbst. -
Wess wahr Geschöpf du bist,
erfährst du nie."
Druden Spruch

"Ich bin, weiss nit wer,
ich komm, weiss nit woher,
ich geh, weiss nit wohin,
mich wundert, dass ich fröhlich bin."
Walther von der Vogelweide (um 1200)

"Und so lang' du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
auf der dunklen Erde."
"Selige Sehnsucht", Goethe

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